Im Rahmen der Familienwanderung in
Bausendorf unter der Überschrift „Nistkästen für Fledermäuse“ überreichte
Fledermausexperte Karl-Heinz Jung der Grundschule Alftal die Aktionsplakette
„Fledermäuse Willkommen!“ und eine Urkunde der NABU Rheinland-Pfalz. Schüler
der Schule hatten mit Eltern und Großeltern zahlreiche Nistkästen gebaut und
bei ihrer Wanderung auf der „Römerstraße“ von Wispelt nach Bausendorf und am Alfbach
angebracht. Jung dankte den Klassenlehrerinnen Dorothee Teusch und Sarah
Völlinger und Hausmeister Dieter Adams von der Grundschule Alftal, dem
Wanderführer Werner Cuy vom Eifelverein, Armin Surkus-Anzenhofer mit dem
Arbeitskreis Familie im Pfarrgemeinderat Bausendorf, der Bausendorfer Feuerwehr
und den Schülern, die an drei Stationen ihr Wissen über Fledermäuse gekonnt
präsentierten. Weitere Nistkästen werden ab sofort an vielen Orten im Alftal
dank der nützlichen Fledermäuse die Insektenbestände regulieren.
Fledermäuse sind keine Blutsauger
Drittklässler der Grundschule Alftal lernen über
Fledermäuse - Nistkästen werden am 15. März während Familienwanderung
aufgehangen
Rund
um Fledermäuse dreht sich am 15. März die Familienwanderung über den Römerweg
von Hontheim-Wispelt nach Bausendorf. Schüler der Grundschule Alftal haben die
Lebensweise der oft mit Vampiren in Verbindung gebrachten Säuger erforscht und
Nistkästen gebaut. Diese werden während der Wanderung aufgehangen.
Kinderbeuern/Bausendorf/Hontheim.
Sie hämmern und sägen, sie bohren und schrauben, mehrere Dutzend Drittklässler,
Mütter, Väter und Opas bauen im Werkkeller der Schule in Kinderbeuern
Nistkästen. Aber nicht für Amseln oder Finken, sondern für Fledermäuse. Der Bau
der Unterschlüpfe ist der schulische Abschluss eines fächerübergreifenden
Projekts. Mehrere Wochen lang lernten die Kinder im Sachkundeunterricht viel
über die Lebensweise der nachtaktiven Flugsäuger, den Nutzen für die Umwelt und
uns Menschen und weshalb sie gefährdet sind.
"Wenn
wir schlafen, stechen uns manchmal Mücken. Und Fledermäuse jagen Mücken",
erklärt der neunjährige Luis. Fledermäuse als natürlicher Feind von Schädlingen
ersparen also die chemische Keule. Nur ein Grund, weshalb die Tiere
schützenswert sind, zum Beispiel mit dem Bau von Nisthöhlen. Denn ihre
natürlichen Lebensräume werden immer weniger. "Fledermäuse wohnen in Baum-
und Asthöhlen, Mauerspalten, Kirchtürmen und Erdhöhlen. Viele alte Bäume werden
aber abgeholzt. Deshalb haben sie kein Quartier mehr", weiß der achtjährige
Leon.
Nicht
nur die Klassenlehrerinnen Sarah Völlinger und Dorothee Teusch haben den
Kindern viel über Fledermäuse erzählt. Die Schüler haben auch viel selbst
recherchiert, in Büchern und im Internet gelesen. Ihr so in Kleingruppen
erworbenes Wissen haben sie auf Plakaten festgehalten und ihren
Klassenkameraden präsentiert.
Auch
mit Vorurteilen gegenüber Fledermäusen räumen die Kinder auf. Das mit dem
Blutsaugen, sei nur eine Erfindung des Fernsehens. "Fledermäuse, die Blut
trinken, gibt es nur in Südamerika, aber nicht hier in Deutschland", sagt
Luis. Die 23 in Deutschland lebenden Arten seien harmlos, aber nützlich.
Beim
Bau der Nistkästen werden die Kinder von Karl-Heinz Jung angeleitet, der sich
für den Schutz der Fledermäuse einsetzt und das gesamte Material zur Verfügung
gestellt hat. "Die Tiere schlüpfen von unten ins Innere des zweiteiligen
Kastens. Rillen im Holz bieten den Krallen halt", erklärt der
Fledermausexperte. Und wie erkennt man später, ob und von wem die Kästen
bewohnt sind, ohne die Tiere zu stören? "Fledermäuse sind ja nachtaktiv.
Das erkenne man an den Exkrementen, die nach unten aus den Kästen
herausfallen", erklärt Jung.
Ihrer
Bestimmung übergeben werden die Fledermauskästen am Samstag, 15. März bei der
Familienwanderung von Hontheim-Wispelt (Pilgerstein) nach Bausendorf. Entlang
der alten Römerstraße werden die Kästen an Bäumen aufgehangen. Treffpunkt ist
um 13 Uhr der Parkplatz am Blumenreich in Bausendorf (Nähe Kirche), um mit PKW
oder einem Feuerwehrauto zum Startpunkt zu fahren. Die knapp 5 km lange Strecke
führt überwiegend bergab. Ziel ist der Spielplatz von Bausendorf-Olkenbach (bei
schlechtem Wetter die Grundschule Bausendorf), wo sich bei Kaffee und Kuchen,
Würstchen und Brötchen gestärkt werden kann. Organisiert wird die
Familienwanderung von der Freiwilligen Feuerwehr und dem Eifelverein
Bausendorf, der Grundschule Alftal, dem Naturschutzbund sowie dem Arbeitskreis
Familie des Pfarrgemeinderats Bausendorf-Olkenbach-Diefenbach. Informationen
bei Armin Surkus-Anzenhofer, Telefon 06571/1469415.
Karl Heinz baut mit den Kindern zusammen die Fledermauskästen |
Stolze Kinder |
Aufgehangener Fledermauskasten mit Jakobsmuschel |
Karl Heinz Jung überreicht den Kindern die Urkunde |
Jedes Kind bekam eine Urkunde " Fledermäuse willkommen" |
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